Kalterer See

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Der Kalterer See – Südtirols Badesee unterhalb der Rastenbachklamm

Der Kalterer See ist der wärmste Badesee der Alpen. Er liegt in Südtirols Süden zwischen Weinbergen und Obstgärten und wird vom Mendelkamm überragt. Der See ist für sein mildes, fast mediterranes Klima bekannt, das ihn zu einem beliebten Ziel für Badegäste, Windsurfer und Tretbootfahrer macht. Während die Rastenbachklamm mit ihren kühlen Wasserfällen und schattigen Felsen eine erfrischende Abkühlung bietet, lädt der See mit seinen warmen Wassertemperaturen schon früh im Jahr zum Baden ein.

Wer die Rastenbachklamm durchwandert, wird bereits unterwegs mit einem traumhaften Ausblick auf den Kalterer See belohnt. Der türkisgrüne See liegt unterhalb der Klamm in einer hügeligen Landschaft aus Rebhängen, Obstgärten und bewaldeten Hügeln. Wenn du die Klamm von oben aus Kaltern in Richtung Tal wanderst, kommst du direkt in die Nähe des Kalterer Sees – genauer gesagt in die Fraktion St. Josef am See. Hier treffen zwei der schönsten Naturerlebnisse Südtirols unmittelbar aufeinander: die wilde Rastenbachklamm und der sanfte, warme Kalterer See.

Ausblick auf den Kalterer See von der Rastenbachklamm
Ausblick auf den Kalterer See von der Rastenbachklamm

Lage, Größe und Charakter des Kalterer Sees

Der Kalterer See (italienisch: Lago di Caldaro) befindet sich rund 14 Kilometer südlich von Bozen in der Südtiroler Gemeinde Kaltern an der Weinstraße. Er liegt auf einer Höhe von etwa 215 Metern über dem Meeresspiegel in einem ehemaligen Flussbett der Etsch. Mit einer Länge von ca. 1,8 Kilometern, einer Breite von rund 900 Metern und einer maximalen Tiefe von nur 5,6 Metern zählt er zu den flacheren Seen Südtirols – und genau das macht ihn zu einem der wärmsten Badeseen der Alpen. Nachdem der See nicht so tief ist, kann sich das Wasser viel leichter erwärmen. In den Sommermonaten kann die Wassertemperatur bis zu 28 °C erreichen. Direkt am See können Dank der warmen Temperaturen Palmen wachsen, was dem See mediterranen Charakter verleiht. Der See liegt eingebettet zwischen dem Mitterberg im Osten und dem Mendelgebirge im Westen. Das Westufer gehört zur Fraktion St. Josef am See, das Ostufer zur Ortschaft Klughammer in der Gemeinde Pfatten. Das Südufer ist von Schilfgürteln und Mooren gesäumt und nicht zugänglich.

Der Kalterer See Rundweg

Die Wanderung rund um den Kalterer See ist weniger eine sportliche Herausforderung als vielmehr ein gemütlicher, aussichtsreicher Spaziergang, der sich wunderbar mit einem Badetag, einer Einkehr oder einfach einer kleinen Naturauszeit verbinden lässt. Der Weg ist etwa 7 Kilometer lang, hat nur rund 50 Höhenmeter und ist somit auch für ungeübte Wanderer, Familien mit Kindern oder ältere Menschen bestens geeignet. Die reine Gehzeit beträgt etwa zwei Stunden, doch wer gerne fotografiert, liest, beobachtet oder einfach mal kurz sitzen bleibt, sollte ruhig etwas mehr Zeit einplanen.

Der beste Startpunkt für die Rundwanderung ist der Strandparkplatz bei St. Josef am See. Er ist gut ausgeschildert, kostenpflichtig, aber direkt am See gelegen – ideal also, wenn du den Spaziergang mit einem Sprung ins Wasser oder einem Besuch im Strandbad verbinden möchtest.

Vom Parkplatz aus gehst du zunächst in nördlicher Richtung los, also entgegen dem Uhrzeigersinn um den See. Schon nach wenigen Minuten erreichst du den Uferweg, der dich mitten durch das Schilf- und Moorgebiet führt. Dieser Abschnitt ist besonders ruhig und naturbelassen. Auf Holzstegen und schmalen Wegen spazierst du durch eine eindrucksvolle, geschützte Landschaft – ein Paradies für Vogelbeobachter und Naturfreunde. Der Blick über das stille Wasser und die von Reben gesäumten Hügel im Hintergrund ist wunderschön – besonders am frühen Morgen, wenn sich die Sonne langsam über dem See hebt.

Am Ostufer angekommen, verlässt du das Naturschutzgebiet und gehst ein Stück entlang der befestigten Straße bei Klughammer. Dieser Abschnitt ist weniger spektakulär, dafür bekommst du einen Einblick in die bäuerliche Kultur der Region – vorbei an gepflegten Weinhöfen, kleinen Gärten und alten Mauern. Hier gibt es auch Einkehrmöglichkeiten oder die Option, einen kurzen Abstecher zur Leuchtenburg zu machen – der Ausblick von oben auf den See ist großartig.

Richtig spannend wird es dann am Südufer: Hier führt dich der Weg wieder näher ans Wasser, durch das Kernstück des Biotops Kalterer See. Auf breiten Holzstegen wanderst du durch eine besonders artenreiche Zone – mit etwas Glück siehst du Wasservögel, Libellen oder Frösche. Die Luft ist hier besonders frisch und feucht – ein wohltuender Kontrast zur trockeneren Landschaft auf der anderen Seeseite.

Der letzte Abschnitt der Runde führt dich zurück durch die Obstplantagen und Weinberge am Westufer. Hier verläuft der Weg teilweise entlang der Weinstraße, was bedeutet, dass du vereinzelt mit etwas Verkehr rechnen musst – dieser Abschnitt ist der einzige, der ein wenig von der Idylle abweicht. Doch dafür wirst du mit Ausblicken auf gepflegte Apfelanlagen, kleine Weinkellereien und das dahinter aufragende Mendelgebirge entschädigt. Vor allem in der Apfelblüte oder im Spätsommer zur Erntezeit ist das ein besonderer Genuss. Zurück am Ausgangspunkt angekommen, kannst du den Spaziergang bei einem Eis, einem Cappuccino oder einem Glas Kalterersee-Wein auf einer der Terrassen in St. Josef ausklingen lassen.

Radfahren und E-Biken am Kalterer See

Der Kalterer See ist nicht nur für Wanderer ein lohnendes Ziel, sondern auch gut mit dem Fahrrad oder E-Bike zu erkunden. Das gut ausgebaute Netz an Radwegen und kleinen Straßen macht das Erkunden der Gegend besonders entspannt. Die Landschaft ist geprägt von sanften Hügeln, weitläufigen Obst- und Weingärten und natürlich den typischen Südtiroler Bergkulissen, die sich von vielen Stellen immer wieder fantastisch präsentieren.

Eine der beliebtesten Runden führt direkt rund um den Kalterer See – die Strecke ist nicht lang, überschaubar und für jeden Fahrtyp geeignet. Die Wege sind flach bis leicht hügelig, sodass auch Familien mit Kindern oder weniger geübte Radfahrer problemlos mithalten können. Dabei fährst du oft durch die malerischen Weinberge, vorbei an Buschenschänken, gemütlichen Gastbetrieben und kleinen Weingütern, die zu einer Einkehr einladen. Ein kühles Glas Vernatsch oder Lagrein, die beiden regionalen Rotweine, schmeckt hier nach einer Tour gleich doppelt so gut.

Wer es etwas anspruchsvoller mag, kann die Tour erweitern und beispielsweise den Weg hinauf zum Kalterer Höhenweg in Angriff nehmen. Von hier oben hast du einen atemberaubenden Blick auf den See, die umliegenden Dörfer und das imposante Mendelgebirge. Ebenso gut erreichbar sind die schönen Montiggler Seen mit ihren schattigen Wanderwegen – eine tolle Kombination aus Rad- und Spaziergang.

Falls du kein eigenes Fahrrad dabei hast oder einfach komfortabler und weniger anstrengend unterwegs sein möchtest, bieten verschiedene Verleiher in Kaltern, Tramin und St. Josef eine breite Auswahl an E-Bikes an. Diese moderne Unterstützung ermöglicht es, längere Strecken und auch steilere Abschnitte entspannt zu bewältigen. So kannst du dich voll und ganz auf die Landschaft und das Erlebnis konzentrieren, ohne außer Atem zu geraten.

Besonders reizvoll ist das Radfahren rund um den Kalterer See im Spätsommer und Herbst. Dann steht die Weinlese bevor, die Reben leuchten in kräftigen Gold-, Rot- und Brauntönen, und die warmen Sonnenstrahlen sorgen für eine einzigartige Atmosphäre. Wer zu dieser Zeit unterwegs ist, hat oft die Möglichkeit, bei einem der Weingüter bei der Ernte zuzuschauen oder an einer Weinverkostung teilzunehmen – ein echtes Highlight für Genießer!

Baden im Kalterer See: Die schönsten Strandbäder

Kalterer See Strandbad
Kalterer See Strandbad

Wer den Kalterer See besucht, ist oft erstaunt, wie angenehm warm das Wasser schon im Frühjahr ist. Der flache, nur gut 5 Meter tiefe See kann sich nämlich rasch auf bis zu 28 Grad erwärmen – ideale Bedingungen für alle, die das Schwimmen in klarem Bergwasser lieben, aber auf Gänsehaut verzichten wollen. Weil große Teile des Ufers von dichten Schilfgürteln oder privaten Grundstücken geprägt sind, ist das Baden nur in den offiziellen Strandbädern möglich. Besonders beliebt ist das Lido am Kalterer See, das mit einer großzügigen Liegewiese, einem Freischwimmbad, direktem Zugang zum See und einem angeschlossenen Restaurant punktet. Wer es etwas traditioneller mag, steuert Gretl am See an – ein charmantes Strandbad mit viel Südtiroler Flair, Sonnenterrasse und der Möglichkeit, SUP-Boards oder kleine Boote zu mieten. Der Badebetrieb Seegarten bietet einen eher ruhigen, fast parkähnlichen Zugang zum Wasser – perfekt für alle, die Erholung suchen. Und am gegenüberliegenden Ufer, in Klughammer, wartet ein besonders idyllisches Strandbad mit herrlichem Blick auf das Mendelgebirge. Alle vier Strandbäder sind kostenpflichtig, bieten dafür aber sehr gute Wasserqualität, gepflegte Anlagen, WC, Umkleidekabinen, Verleihstationen, Kioske – kurzum: alles, was einen entspannten Badetag ausmacht.

Wassersport ohne Motoren – dafür mit Wind, Ruhe und Natur

Eines der großen Pluspunkte des Kalterer Sees ist seine Motorbootfreiheit. Hier stören keine lauten Motorengeräusche oder Benzingeruch – stattdessen gleitet man auf dem Wasser, von Wind, Muskelkraft oder Paddel angetrieben. Besonders für Segler und Windsurfer ist der Kalterer See ein Geheimtipp. Der thermische Südwind „Ora“, der an warmen Nachmittagen vom Gardasee durchs Etschtal zieht, sorgt regelmäßig für perfekte Bedingungen – insbesondere im Frühjahr und Sommer. Es gibt vor Ort Segelschulen und Verleihmöglichkeiten für Boards, sodass auch Anfänger schnell ins Gleiten kommen.

Wer lieber gemütlich unterwegs ist, kann sich ein Tretboot oder ein Ruderboot ausleihen – eine entspannte Möglichkeit, den See vom Wasser aus zu erkunden und dabei vielleicht sogar eine kleine Picknickpause mitten auf dem See einzulegen. Sehr im Trend liegt auch Stand-Up-Paddling (SUP) – eine ruhige, aber zugleich sportliche Variante, die besonders bei Familien und jüngeren Urlaubern beliebt ist. Die SUP-Boards kannst du direkt an den Strandbädern ausleihen, oft sogar stundenweise. In den ruhigen Morgenstunden, wenn der See spiegelglatt daliegt, ist eine SUP-Tour entlang des Schilfgürtels ein Geheimtipp.

Angeln am Kalterer See

Wer hier angeln möchte, kann sich auf eine breite Palette an Fischarten freuen. Neben klassischen Friedfischen wie Karpfen, Schleien und Brassen leben im See auch Raubfische wie Hecht, Zander und Forellenbarsch. Wichtig zu wissen ist, dass das Angeln am Kalterer See streng geregelt ist, um den Schutz der Fischbestände zu gewährleisten. Deshalb benötigt man eine gültige italienische Fischereilizenz sowie eine Tageskarte speziell für den Kalterer See. Diese sind unkompliziert im örtlichen Tourismusbüro in Kaltern erhältlich. Die Preise sind moderat und die Formalitäten halten sich in Grenzen. Die Angelzeit am See ist saisonal begrenzt: Von Anfang Dezember bis Mitte März gilt eine Schonzeit, in der das Fischen nicht erlaubt ist. Auch besondere Regeln wie das Verbot von Nachtangeln im Schilfgürtel oder die Verwendung ausschließlich toter Meeresfische als Köder dienen dem Schutz der Natur und sorgen dafür, dass der See auch für kommende Generationen ein intaktes Fischereirevier bleibt.

Aussicht auf den Kalterer See

Einen wirklich spektakulären Blick auf den Kalterer See hast du aus dem Bereich der Rastenbachklamm. Hier kannst du entweder von der Aussichtsplattform in der Klamm auf den See schauen oder du wanderst ganz nach oben, wo du auf einer der Aussichtsbänke sitzen kannst und das komplette Panorama genießt.
–> so findest du die Rastenbachklamm Wanderung

Persönliches Fazit

Du kannst deinen Besuch am Kalterer See wunderbar mit einem Ausflug in die Rastenbachklamm verbinden. Von dort hast du einen fantastischen Blick auf den See, und die Wanderung durch die beeindruckende Schlucht ist ein echtes Naturerlebnis. So kannst du an einem Tag gleich zwei Highlights genießen. Der Kalterer See ist wirklich ein lohnendes Ziel. Besonders, wenn du die Natur liebst und gerne aktiv bist, findest du hier ein wunderbares Freizeitangebot – vom entspannten Baden über Wassersport bis hin zu gemütlichen Wanderungen oder Radtouren durch die malerischen Weinberge. Was den See für mich besonders macht, ist seine angenehme Größe, die warme Wassertemperatur und die herrliche Lage inmitten einer abwechslungsreichen Landschaft. Bei einem Urlaub am Kalterer See solltest du auch einmal hinauf auf den Mendelkamm, wo der Roen ein wirklich lohnendes Ziel ist.

Wenn du idyllische Seen magst, lohnt sich auch der Große Arbersee im Bayerischen Wald, wo du eine wirklich grandiose Rundwanderung um den See machen kannst. Das trifft auch auf dn Fichtelsee zu, dem schönsten See im Fichtelgebirge. Beliebt bei Füssen ist auch der Alatsee, wo du ebenfalls wandern und baden kannst. In Österreich solltest du dir einmal den Gosausee anschauen oder den Grünen See besuchen – er gilt als schönster Ort Österreichs.

Rastenbachklamm Links

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